von Andree Schneider
Am 5. Juli 1997, einen Tag vor dem Deep Purple-Konzert
auf dem Daytona Europe Festival in Lahr, interviewte ich Roger Glover
in Baden-Baden. Es war übrigens das erste The Aviator-Exklusiv-Interview
mit einem Deep Purple-Musiker. Zuvor hatte ich auch das große
Glück, gemeinsam mit Woody, Hagen Wolf, Tommy Helber und zwei
weiteren Fans, eine Deep Purple-Probe im Hans Rosbaud Studio des
Südwestfunks zu erleben. Im Anschluss hieran fragte ich Roger,
ob er möglicherweise bereit sei, für den "Aviator"
ein Interview zu geben. Dazu muss ich allerdings erwähnen,
dass ich zuvor von Tourmanager Colin Hart die Auskunft erhalten
hatte, die Band möchte bis zur Veröffentlichung der nächsten
Studioscheibe überhaupt keine Interviews mehr geben. Roger
sagte dennoch: "Ja, natürlich gebe ich Dir ein Interview.
Hast Du Lust jetzt mit ins Hotel zu kommen?" Was für eine
Frage!!!
AS:
Wieviele Tage habt Ihr für den morgigen Auftritt geprobt?
RG: Du meinst wohl "wieviele Minuten"
wir geprobt haben! Ich wurde heute schon einmal gefragt: "Wann
probt Ihr?". Ich sagte, dass wir überhaupt nicht proben,
d.h. wir proben auf der Bühne, vor dem Publikum. Die Liedanfänge,
die Schlussteile, aber auch alles was dazwischen kommt unterscheidet
sich nicht sehr von dem, was wir letztes Jahr gespielt haben. Bis
auf kleine Details ist es auch nicht notwendig, jetzt, am Ende der
"Purpendicular"-Tour, noch etwas zu verändern. Nach
Fertigstellung des nächsten Albums, wie immer es auch heißen
wird - "Purpendicular II" vielleicht (lacht), werden wir
natürlich ernsthaft proben und einige Dinge verändern,
aber warum jetzt? Dies hier ist "just for fun".
AS: Aber "Into The Fire" ist
neu im Programm.
RG: Wir wollten für die Leute,
die uns schon zuvor gesehen haben, noch etwas anderes spielen.
AS: Viele Fans waren sehr überrascht,
dass Ihr bei der letzten Tour so wahnsinnig viele Konzerte gegeben
habt. Ich kann mich noch gut an die einheitliche Aussage aller Bandmitglieder
erinnern, dass ihr die Fehler von früher nicht wiederholen,
also nicht mehr so viel touren wollt. Seid Ihr oder bist Du heute
etwa besser in Form als vor 30 Jahren?
RG: Wahrscheinlich ja. Ich bin zwar
nicht mehr so jung wie ich es damals war, aber heute ist mein Leben
besser organisiert und auch mein Kopf ist besser "organisiert".
Wir haben letztes Jahr schon sehr viel gearbeitet, dafür aber
dieses Jahr wesentlich weniger. Vor 25 Jahren hätten wir in
diesem Jahr genau soviel getourt wie im letzten. Wir hatten damals
keine Zeit uns auszuruhen und uns zu erholen, keine Zeit um nachzudenken,
keine Zeit, um uns mit der Familie zu treffen und nicht einmal Zeit,
um alleine zu sein und sich darauf zu besinnen, wer oder was man
eigentlich ist. Ich denke, das machen wir heute richtig.
AS: Aber die Arbeit im Studio ist doch
bestimmt auch anstrengend.
RG: Ja, das stimmt. Aber wir haben in
dieser Hinsicht bis jetzt noch nicht viel getan. Es war sehr wichtig,
dass sich mit "Purpendicular" eine günstige Gelegenheit
bot, den Kurs von Deep Purple zu ändern. Dies verlangte sehr
viel Arbeit, denn das kann man nicht auf einfache Art und Weise
erreichen. Es war notwendig, auf Tour zu gehen und vor vielen Leuten
zu spielen. Das war gut für die Band, gut für die Fans
und das alles werden wir nächstes Jahr fortsetzen. Die Studioarbeit
ist etwas ganz anderes. Man steht unter einer ganz anderen Art von
Druck. Aber wie gesagt, wir haben ohnehin noch nicht so richtig
damit angefangen. Dies wird erst ab September der Fall sein.
AS: Einigen Fans wäre es lieber,
wenn das nächste Studio-Album wieder etwas härter ausfallen
würde. Mir persönlich ist`s allerdings ziemlich egal,
Hauptsache die Musik ist so gut wie auf "Purpendicular".
Ich weiß, es ist zum jetzigen Zeitpunkt sehr schwer zu sagen,
aber kannst Du mir schon etwas über die musikalische Richtung
des kommenden Deep Purple-Albums verraten?
RG: Wie Du schon selbst sagst: Es ist
noch sehr früh und wir haben uns noch nicht einmal zu fünft
getroffen. Das Einzige waren einige Sessions zu viert, ohne Jon,
weil er noch an seinem Solo-Album arbeitet. Im Grunde genommen warteten
wir nur noch auf ihn und die Zeit wurde langsam knapp, als er anrief
und uns mitteilte, dass er sein Solo-Projekt zuerst fertigstellen
will. Wir sagten: "Okay, schön." Deshalb haben wir
einfach schon mal zu viert etwas zusammen gearbeitet. Das, was dabei
herauskam, hört sich großartig an (lacht verschmitzt).
Ich kann Dir nicht sagen nach was es sich anhört, weil man
Musik sehr schlecht in Worte fassen kann. Es ist auch unmöglich,
das Lächeln der Mona Lisa zu beschreiben. Aber ich denke schon,
dass es ein wenig härter klingt.......sogar deutlich härter.
Aber es ist immer noch Deep Purple. Man weiß vorher nie "was"
oder "wie" ein Album wird, bis es fertig ist. Bei "Purpendicular"
was es auch so. Während wir das Album aufnahmen, wussten wir
wohl, wie die Platte klingen soll. Aber den Charakter eines Albums
realisierst du erst hinterher, wenn du oder andere Leute das fertige
Album hören. Man geht niemals ins Studio, um eine schlechte
Platte zu machen, sondern hat immer die besten Vorsätze. Und
ich neige auch dazu, alles in die Waagschale zu werfen was ich habe,
um jedem zu gefallen. Aber das ist nicht immer das Beste. Manchmal
ist es besser, sich zu entspannen und auf etwas Unvorhergesehenes
zu warten. Deshalb denken wir nicht darüber nach, was man von
uns erwartet. Was die Fans denken und was die Fans hören möchten,
beeinflusst uns in keiner Weise. Wir spielen ganz einfach das, was
aus uns heraussprudelt. Die Erfahrung nach 120 gemeinsamen Konzerten
und unsere Gefühle zu "Purpendicular", über
die wir übrigens nie gesprochen haben, sind es, die das nächste
Album beeinflussen werden, was immer auch dabei herauskommen wird.
AS: Wie läuft bei Euch üblicherweise
der Songwriting-Prozess ab? Ist Steve Morse der Haupt-Songwriter?
RG: Er kommt sicherlich mit sehr vielen
musikalischen Ideen zu uns. Ob er der Haupt-Songwriter ist? Ich
würde das nicht so sagen. Irgendjemand muss den Anfang machen.
Bei den letzten Sessions haben wir ungefähr sieben Song-Ideen
ausgearbeitet. Davon waren zwei von mir und fünf von Steve.
Man könnte also sagen, dass er der Haupt-Initiator ist. Alles
Weitere kommt nur durch das gemeinsame Bemühen der Gruppe auf
den Weg. Die Tatsache, dass Jon gar nicht da war, bedeutet auch
nicht, dass Jon nicht am Zustandekommen dieser Songs mitwirkt. Denn
wir haben noch nichts abgeschlossen. Alles ist vollkommen offen.
Richtig loslegen werden wir, wie schon erwähnt, erst im September.
Ich denke, für einen Gitarristen ist es außerdem viel
einfacher, eine Idee vorzubringen. Auch Ian Paice kommt manchmal
mit einem Rhythmus daher, der ihm im Kopf herumspukt. Er kann zwar
nicht die Musik schreiben, aber er sagt was er fühlt, und das
ist in gewisser Weise genauso wichtig wie die Idee für ein
neues Riff. Steve ist einer dieser Kerle, die nie mit dem Schreiben
aufhören können. Er hat Millionen und Abermillionen von
Ideen und wird nie aufhören, mit irgendwelchem Material daherzukommen.
Er ist nicht zu bremsen und es ist wunderbar, so jemanden in der
Band zu haben; aber deshalb zu sagen, er sei der Haupt-Songwriter?
Den gibt es bei uns nicht - es sind immer alle Fünf beteiligt.
Die Qualität der Songs hängt von so vielen verschiedenen
Faktoren ab. Von wem auch immer die ursprüngliche Idee stammt
- das ist nur einer von vielen Inputs. Auch Ian Gillan`s Einfluß
oder die Texte, die er und ich einbringen. Dies alles sind Teile,
die sehr wichtig sind.
AS: Ihr seid wieder bei EMI unter Vertrag.
Was können wir erwarten: Ein, zwei oder gar drei neue Studio-Alben?
Wie sieht der Vertrag aus?
RG: Ich hab` keine Ahnung was es mit
dem Vertrag auf sich hat.
AS: Ein Video-Clip wäre eine tolle
Überraschung für die Fans. Wie siehst Du das?
RG: Im Grunde genommen ist die Idee
nicht schlecht, aber ich denke, das Beste was Deep Purple tun können
ist, "wir selbst" zu sein und live zu spielen. Wir sind
eine ziemlich altmodische Band, wenn es um irgendwelche verkaufsfördernde
Dinge geht. Wenn ich mir die Bands auf MTV oder VH-1 anschaue -
alles am rechten Ort, alle sehen blendend aus, lauter tolle Dinge
passieren. Wir wären nie dazu in der Lage, so etwas zu verkörpern.
Möglicherweise auch deshalb, weil wir uns dafür nicht
besonders interessieren. Uns interessiert mehr als alles andere,
eine gute Live-Band zu sein. Wir sind halt nicht sehr geschäftstüchtig.
Vielleicht ist das gut so, vielleicht auch schlecht. Ich weiß
es nicht. Aber es ist vielleicht eine gute Idee für`s nächste
Album, ein wenig mehr geschäftstüchtig zu sein, den Hintern
hochzukriegen und doch mal ein Video zu machen...
AS: Stichwort "Live At The Olympia".
- Hat die Band oder die Plattenfirma beschlossen, das Album zu veröffentlichen?
RG: Die Band. Wenn man ein Live-Album
macht, bezahlt gewöhnlich die Plattenfirma die anfallenden
Kosten. Es wird dann natürlich auch veröffentlicht, ob
du willst oder nicht. Das liegt also nicht mehr in deiner Entscheidung.
Als wir uns dafür entschieden haben, "Olympia" aufzunehmen,
haben wir uns gleichzeitig entschieden, dies auch selbst zu bezahlen.
Wenn es uns nicht gefallen hätte, wäre es nicht veröffentlicht
worden. Es war sehr wichtig für uns, die Kontrolle darüber
zu haben. Nachdem wir uns die Aufnahmen angehört hatten, waren
wir der Meinung, dass sie zu gut sind, um nicht veröffentlicht
zu werden. Es war definitiv unsere Entscheidung.
AS: Kannst Du mir etwas über Jon`s
Solo-Projekt erzählen? Bist Du auch daran beteiligt?
RG: Nein.
AS: Weißt Du welche Musiker sonst
noch mitspielen?
RG: Nein.
AS: Es ist lange her, seitdem Du ein
Solo-Album veröffenlicht hast. Können wir so etwas von
Dir noch einmal in diesem Jahrtausend erwarten?
RG: Ja, das hätte ich gerne. Aber
ich habe in letzter Zeit nicht daran gearbeitet, ein Album aufzunehmen,
sondern habe mir lediglich den Kopf darüber zerbrochen, wie
ich es überhaupt verwirklichen könnte. Ich bin frustriert,
weil ich wirklich jede Menge Songs schreibe, aber viele davon immer
unvollendet bleiben werden, weil ich meine eigene Stimme nicht mag.
Aber für diese Songs mag ich auch nicht die Stimme von jemand
anderem "leihen", und das ist mein Problem. Ich muss einfach
irgendeinen Weg finden, diese Songs selbst zu singen, auf welche
Weise auch immer. Ich muss mir auch noch über die Richtung
klar werden, denn ich mache sehr viele verschiedene Sachen. Ich
habe ein Studio, und ein Teil von dem was ich mache, ist experimentelles
Zeugs. Das hört sich nach nichts an was man kennen müsste.
Es klingt sehr fremdartig. Manchmal klingt´s wie Minnegesang,
manchmal nach Bee Gees, manchmal sind es nur Rhythmen, ein anderes
Mal sind es Folksongs und bisweilen hört`s sich auch nach irischer
Musik an. Es ist alles unwahrscheinlich vielseitig und doch ist
es nur Roger Glover, der Spaß hat. Und wenn ich Spaß
habe, dann ist das der Grund für mich, ein Solo-Album zu machen
oder eben nicht. Aber ich habe halt ständig irgendwelche Zweifel.
Manchmal denke ich: Ich habe diese Sachen geschrieben, ich weiß
zwar nicht mehr woher sie kommen, aber ich sollte sie vielleicht
veröffentlichen. Aber am nächsten Morgen wache ich auf
und denke: Nein, das ist dumm, jeder wird mich auslachen. - Ich
habe noch nicht herausbekommen, wie ich es machen soll. Aber dass
ich auf jeden Fall ein neues Solo-Album machen will, darüber
bin ich mir schon im Klaren. Ich denke, in einigen Jahren wird es
soweit sein.
AS: Wie läuft das eigentlich üblicherweise
bei euren Geburtstagen ab? Jon und Ian hatten ja letzten Monat ihren
Geburtstag. Geht ihr dann alle zusammen einen trinken oder wie läuft
das ab?
RG (blickt ganz erschrocken drein):
Die hatten Geburtstag? (großes Gelächter) Doch, ich habe
schon gewusst, dass sie Geburtstag haben. Ich hab`s im Internet
gesehen. Aber wir feiern nicht zusammen. Wir leben nicht zusammen,
wir sehen uns auch nicht. Heute Abend sehen wir uns alle Fünf
zum ersten Mal seit der Show in La Paz/Bolivien. Wir haben uns zwar
in Orlando getroffen, aber das ist heute das erste Mal seit La Paz,
dass sich alle Fünf gemeinsam sehen. Als wir in Orlando fertig
waren, sind wir alle nach Hause geflogen. Manchmal rufen wir uns
auch an. Aber Geburtstag feiern, das macht eine Familie. Wenn wir
gerade auf Tour sind und es hat jemand Geburtstag, dann ist das
etwas anderes - speziell, wenn Colin Hart Geburtstag hat, weil wir
dann für ihn eine Stripperin engagieren (haha).
AS: Ich hätte da auch noch ein
paar Fragen zu Ritchie Blackmore auf Lager. Geht das in Ordnung?
RG: Sicher.
AS: Hast Du seine Platte mit Candice
schon gehört?
RG: Nein.
AS:
Vor ein paar Tagen hat Ritchie in einem Interview für einen
spanischen Radiosender gesagt, dass er immer noch Kontakt zu den
Mitgliedern von Deep Purple habe und dass er froh sei, dass ihr
einen neuen Gitarristen gefunden habt, um weiterhin Platten machen
und auf Tour gehen zu können. Aber er habe sich "Purpendicular"
nicht angehört weil er, wie er sagt, "...nicht das Bedürfnis
verspürt, eine Platte zu kaufen und anzuhören, die von
einer Band stammt, der er selbst zig Jahre angehörte".
Ist es wahr? Sprichst Du oder jemand von den anderen wirklich hin
und wieder mit ihm? Über was sprecht ihr? Vielleicht über
das nächste Album mit Steve Morse? (hahaha)
RG: Ich finde es sehr interessant, dass
Ritchie so etwas gesagt hat. Freut mich, das zu hören. Denn
normalerweise gibt es einen großen Graben, wenn jemand die
Band verlässt. Man baut Feindbilder auf und das ist nach meiner
Überzeugung überhaupt nicht nötig. Ich habe ihn einmal
gesehen und einmal mit ihm telefoniert, seit er die Band verließ.
Ungefähr drei Monate nachdem er ausgestiegen war, passierte
folgendes: Ich ging mit meiner Frau aus, um Frank Sinatra zu sehen.
Er gastierte zum wohl letzten Mal in Manhatten, im "Radio-City",
und das war ein netter Anlaß, um auszugehen. Wir hatten gerade
die Tour mit Joe Satriani beendet. Weihnachten war vorbei, es war
so Februar oder März. Wir fuhren etwas früher los, wegen
der normalerweise chaotischen Verkehrsverhältnisse. Aber es
war fast kein Verkehr und wir waren viel zu früh dort. Wir
hatten ungefähr eine halbe Stunde Zeit totzuschlagen und so
beschlossen wir, in eine Bar zu gehen. Wir gingen in eine Bar und
die erste Person, die ich dort sah, vielleicht einen halben Meter
von mir entfernt, war Ritchie. Die Begegnung war sehr seltsam, weil
sie so unerwartet kam. Wir tranken etwas zusammen und hatten eine
nette Unterhaltung. Es war sehr angenehm. Dies war das letzte Mal,
dass ich ihn getroffen habe.
AS: Aber ihr habt nicht über Deep
Purple gesprochen, oder?
RG: Wir haben ein klein wenig über
Deep Purple gesprochen. Allerdings nicht über die persönliche
Seite von Deep Purple, sondern mehr über die geschäftliche
Seite. Ritchie ist nicht zu meinem Feind geworden. Er ist ein wundervoller
Gitarrist und es ist eine große Ehre für mich, mit ihm
in einer Band gespielt zu haben, denn ich glaube, dass er ein wirklich
großartiges musikalisches Original ist. Ich habe viel von
ihm gelernt. Aber es gab auch einige schlechte Zeiten mit ihm. Ich
habe mich einen großen Teil meines Lebens gefragt, was zum
Teufel jetzt schon wieder passiert. Erst jetzt, mit einigem Abstand,
kann ich das Ganze aus verschiedenen Perspektiven sehen. Damals
musste es immer weiter gehen, weil es keine Alternative gab. Jetzt
aber gibt es eine Alternative. Deshalb ist es heute leichter. Ich
denke, er ist in vielerlei Hinsicht ein frustrierter Musiker und
Schreiber, so wie jeder andere auch. Ich hoffe, er findet einen
Weg, sich auszudrücken, denn das ist es, was einen Musiker
erfüllt. Ich bin frustriert, weil ich keine Solo-Platte machen
kann.- Ich kann nicht so singen, wie ich es gerne hören würde.
Ich bin mir sicher, er ist auch wegen verschiedener Sachen frustriert.
Und so kämpft man sich durch seine Frustrationen und hofft,
einen Ausweg zu finden. Ich habe das letzte Rainbow-Album gehört,
werde allerdings keinen Kommentar dazu abgeben. Ich habe darüber
überhaupt noch nie etwas gesagt. Ich habe seine Solo-Platte
("Blackmore`s Night") noch nicht gehört, aber anhand
von einigen Erzählungen kann ich mir vorstellen, dass dies
ein sehr guter Weg für ihn ist. Es ist ein viel besserer Weg
für ihn als die Sache mit Rainbow. So bleibt er seiner Muse
treu.
AS: Vermisst Du Ritchie in irgendeiner
Form?
RG: Wenn ich ja sage, würde das
jeden zum Nachdenken bewegen. Ich vermisse ihn nicht wirklich. Ich
vermisse nur das, was er einmal war. Den Ritchie, den ich wirklich
mochte und mit dem ich wirklich gut auskam, gab es mal in den frühen
Siebzigern, also vor langer Zeit. Und dieser Ritchie war er für
mich seitdem nie mehr, er ist anders als damals. Ok, es gibt auch
heute noch Zeiten, in denen er richtig charmant sein kann - wenn
er will. Aber der Ritchie, den ich wirklich bewunderte und den ich
sehr gerne hörte, existierte nur in den frühen Siebzigern.
Ich wurde übrigens gerade fertig mit meiner Arbeit für`s
"25th Anniversary Machine Head"-Album. Es war eine tolle
Erfahrung für mich, ins Studio zu gehen und die Multitracks
eines so großartigen Albums zu hören. Ich konnte mir
alles anhören, was wir gemacht hatten: Das Schlagzeug, den
Bass, die Orgel und die Gitarre - jedes Instrument solo für
sich. Das war ein sehr bewegendes, ein sehr emotionales Erlebnis.
Und für mich waren Ritchie und die Band hier an einem wirklichen
Höhepunkt ihrer Karriere angelangt. Die Musik war zwar ziemlich
einfach und unkompliziert, aber sie hatte so etwas wie eine Seele,
hatte Wut und Aggression. Für mich, und ich sage das als Fan,
war dies die beste Zeit der Band. Die Band heute ist etwas ganz
anderes. Sie könnte nie mehr so sein wie damals. Aber man kann
das auch nicht miteinander vergleichen. Es gibt uns jetzt fast dreißig
Jahre und die Zeit hat uns beeinflusst. Die Tatsache, dass wir mittlerweile
fast alle die Fünfzig überschritten haben, hat auch eine
Auswirkung auf die Band. Ebenso die ganzen Veränderungen innerhalb
der Band. Alles bringt Veränderungen mit sich und nichts wird
wieder wie es war. Du bist auch nicht mehr der Gleiche wie vor fünfzehn
Jahren und dies gilt auch für eine Band. Dinge bleiben einfach
nicht wie sie waren, sie verändern sich. Deshalb kann man früher
mit heute auch nicht vergleichen. Es wäre dasselbe, als würde
man ein Gedicht mit ...(schaut auf den Boden)... einem Teppich vergleichen.
Das sind einfach zwei unterschiedliche Dinge. Obwohl der Vergleich
etwas hinkt, aber... lass mich überlegen... wenn man Linoleum
mit Teppichen vergleicht, das ist ein besserer Vergleich. ....Jetzt
bin ich etwas vom Thema abgekommen.....Wenn Du mich fragst, ob ich
Ritchie vermisse, so antworte ich Dir: Ich vermisse meine Jugend.
Nicht dass ich ein verbitterter alter Mann wäre, aber mir fehlt
ein Stück meines Lebens. Ich habe nämlich damals nicht
jeden Tag bewusst erlebt und geschätzt, so wie ich es heute
mache. Heutzutage schätze ich jeden Tag an dem ich auf die
Bühne kann - das ist stets eine großartige Erfahrung.
Ich versuche immer, diese großartige Erfahrung mitzunehmen,
sie irgendwie in mein Herz einzuschließen und mich daran festzuhalten.
Auch wenn man das in Wirklichkeit nie schaffen kann - versuchen
sollte man es dennoch. Früher kam es mir nicht auf einen Tag
an, es war egal. Das war die ausgeflippte Zeit der Jugend und ich
kann diese Zeit auch nicht mehr greifbar machen. Das alles ist in
weite Ferne gerückt, die Details sind sehr verschwommen und
das stimmt mich traurig. Ich wünschte, ich könnte mich
besser daran erinnern. Als ich die Story für "Machine
Head" aufschrieb, kamen Teile von damals zurück. Ich konnte
mich sogar plötzlich an Details erinnern. Es ist wundervoll,
sich an kleine Begebenheiten von damals zu erinnern und daran, wie
alles war.
AS: Ich persönlich kann es mir
zumindest derzeitig nicht vorstellen, dass Ritchie wieder mit Ian
Gillan bei Deep Purple spielen würde. Könntest Du Dir
aber vorstellen, dass er z.B. auf einem Solo-Album von Dir mitwirken
würde?
RG: Ich denke, das wäre schon möglich.
Da gibt es noch eine Sache, ich weiß weder wann, noch ob sie
überhaupt stattfinden wird, aber ich könnte mir vorstellen,
dass Deep Purple früher oder später in die "Rock`n`Roll
Hall Of Fame" aufgenommen werden. Ich wäre enttäuscht,
wenn es nicht so wäre, denn ich bin der Meinung, wir haben
es auch verdient. Wenn es passieren sollte, dann wird es wahrscheinlich
mit Ritchie und uns vieren sein. Damit will ich nichts gegen Steve
Morse sagen - ich liebe ihn wie einen Bruder. Ich weiß auch
nicht, ob wir dort mit Ritchie live spielen würden. Zum jetzigen
Zeitpunkt wären wir dazu allerdings noch nicht in der Lage.
Ich denke, wir sollten zunächst mal noch ein Album mit Steve
machen und den neuen Kurs von Deep Purple festgelegt haben. Auch
Ritchie hat den Vorteil, dass er nach ein oder zwei Jahren seinen
Kurs festgelegt hat. Ich könnte mir vorstellen, dass uns dann
allen viel wohler wäre, wenn wir uns tatsächlich aus diesem
Anlass nochmal treffen sollten. Ich schließe es also nicht
aus, aber ich denke auch bestimmt nicht jeden Tag daran.
Soweit das "offizielle" Interview. Roger blieb uns aber
glücklicherweise noch gut `ne halbe Stunde erhalten. Ab hier
haben sich dann auch Woody Woodstock (WW),
Hagen Wolf (HW) und Tommy Helber (TH)
ins lockere Gespräch eingeklingt. Ab und an hab` ich dann das
Band noch mitlaufen lassen. Hier das Ergebnis:
HW: Habt Ihr schon Pläne für
das dreißigjährige Bandjubiläum im kommenden Jahr?
RG: Ich glaube, die Band denkt nicht
darüber nach, dass sie das Dreißigjährige hat. Wir
ignorieren das. Die Plattenfirma wird es vielleicht für Promotion-Zwecke
verwenden. Aber das hat nichts mit uns zu tun. Ich bin der Meinung,
es ist nicht wichtig für uns, jedem zu erzählen, dass
wir seit dreißig Jahren zusammen sind. Das hat ja auch nichts
mit Musik zu tun, sondern ist reine Nostalgie. Im Frühjahr
nächsten Jahres werden wir das neue Album fertigstellen - so
im März/April `98, ich weiß es nicht genau. Danach werden
wir uns zunächst einmal auf Amerika konzentrieren, denn wir
waren letztes Jahr sehr viel in Europa unterwegs und spielen jetzt
wieder ein paar Gigs hier. Wenn ich darüber nachdenke, müssen
wir uns wohl erst mal in Amerika engagieren. Das heißt nicht,
dass wir nicht nach Europa kommen werden, aber wir werden mit einer
Amerika-Tour beginnen. Es gibt aber noch keine konkreten Pläne.
Plötzlich drehte Roger den Spieß um und "spielte"
auch mal den Interviewer:
RG: Ich kann mich noch gut daran erinnern,
als ich Euch letztes Jahr nach einem Konzert im Hotel getroffen
habe und Ihr mir erzählt habt, dass Ihr einen Fanclub gründen
wollt. Wie seid ihr eigentlich darauf gekommen, einen Fan-Club zu
gründen?
AS: Der ausschlaggebende Punkt für
mich war Euer tolles Konzert in Hanau im März `96. Danach habe
ich gesagt: "Lasst uns einen Deep Purple Fan-Club gründen."
Außerdem gab es in Deutschland schon seit vielen Jahren keinen
richtigen Deep Purple Fan-Club mehr. Vielleicht hört sich das
jetzt ein bißchen krass an, aber Deep Purple stellen einen
wichtigen ein Teil in meinem/unserem Leben dar. Das ist sicher auch
ein Grund dafür, warum der Club gegründet wurde.
RG: Seid Ihr erfolgreich?
AS: Wir haben jetzt 120 Mitglieder,
aber die bloße Zahl sagt letztlich nichts darüber aus,
ob der Club ein Erfolg ist oder nicht. Für mich ist viel wichtiger,
dass die Resonanz fast durchweg positiv ist. Also kann man schon
sagen, dass der Club erfolgreich ist. Das positive Feedback würde
mich allerdings genauso freuen, wenn wir nur `ne Handvoll Mitglieder
hätten.
TH: Der Hauptgrund, warum ich dem Fan-Club
beigetreten bin und mit Sicherheit ein weiterer wichtiger Grund
für die Gründung des Clubs war die Tendenz nach Ritchie`s
Ausstieg: Die Deep Purple-Fans spalteten sich in zwei Lager - auf
der einen Seite diejenigen, die Deep Purple nur mit Ritchie akzeptieren
und auf der anderen Seite die, denen auch die neuen Deep Purple
mit Steve gefallen. Deshalb war es wichtig, einen Club zu gründen,
der auch für die Fans der neuen Deep Purple-Besetzung da ist.
RG: Da muss ich Dir zustimmen. In gewisser
Art und Weise sind wir eine neue Band.
TH: Ich mochte übrigens auch die
Band mit Joe Satriani sehr.
RG: Vor ca. zwei Wochen habe ich ihn
im "Jone`s Beach" in N.Y. spielen sehen. Er rief bei mir
zu Hause an und mein Hausmeister schrieb mir auf `nen Zettel "Mr.
Joe Satralani called" (hahaha). Ich rief ihn zurück und
fragte, was er so macht und wie`s ihm so geht. Er sagte: "Mir
geht`s gut. Hast Du Lust, uns spielen zu sehen?" Ich sagte:
"Na klar!", und ging mit meiner Frau hin. Wir trafen uns
mit ihm, seiner Frau und seiner Familie. Er kommt ursprünglich
von Long Island, so war es ein "Heimspiel" für ihn.
Es war toll, ihn mal wieder zu sehen und die Show war großartig.
Er und Steve Vai waren klasse, ein tolles Konzert.
WW: Jamst Du eigentlich auch manchmal
mit anderen Musikern, beispielsweise wenn Du mal nicht auf Tour
bist?
RG: Eigentlich nicht, aber gelegentlich
doch. Dort wo ich lebe, und das ist nicht in einer Stadt, gehe ich
nicht in Clubs. Ich lebe ein sehr privates Familienleben. Wir haben
Kinder. Deshalb gehen wir nicht oft in ein Restaurant oder in einen
Club. Gelegentlich gehe ich aus und sehe mir ein Konzert an, wenn
gerade jemand spielt, den ich sehen will. Ich lebe nicht in dem
Umfeld, wo ich abends ausgehen und irgendwo mitjamen kann. Ich könnte
mir das schon vorstellen, wenn ich woanders leben würde, eben
nicht in einer sehr privaten und soliden Kleinstadt. Ich jame aber
zur Zeit schon mal zuhause mit meinem Sohn und meiner Tochter. Er
ist vierzehn und spielt Schlagzeug, sie ist sechzehn und singt.
Beide sind in Bands und sie sind schon sehr gut. Das Ganze hat aber
nichts mit meiner Musik zu tun. Sie spielen ihre eigene Richtung
und schreiben ihre eigene Musik. Sie sind sehr alternativ. In der
amerikanischen Szene sind z.B. 311 sehr alternativ, kennt Ihr diese
Band? Ich mag sie, die sind gut. Die spielen ist eine Mischung aus
Rap, Reggae & Rock. Ich mag sie, da die Musik sehr ausdrucksstark
ist.
AS: Sorry, aber ich kann Reggae nicht
ab.
RG: Du magst Reggae nicht?? Du magst
Bob Marley nicht????
AS: Nö.
RG: Man kann den Einfluss von Reggae
aber in vielen Bereichen hören. Ich denke übrigens überhaupt
nicht in irgendwelchen musikalischen Schubladen, denn man kann in
allen Musikrichtungen die verschiedensten Einflüsse finden.
Die Musik, die ich mag, kann ich nicht definieren. Neulich kam jemand
mit einer Umfrage zu den Top 500-Produzenten auch zu mir, was ich
sehr nett fand. Ich sollte einen Fragebogen ausfüllen. Nun
hatte ich mir dummerweise nie alle Alben aufgeschrieben, die ich
produziert habe. So brauchte ich zwei Tage, um herauszubekommen,
was ich alles gemacht habe - das Label, in welchem Jahr die Veröffentlichung
war und um welche Stilrichtung es sich handelte. Gerade die Stilrichtung
war zum Teil sehr schwierig festzulegen. Einiges war Rock, einiges
Blues, Pop und einiges mußte ich "experimentell"
nennen, weil ich keine gängige Beschreibung fand. Meine Solo-LP
"Elements" zum Beispiel - was ist das für eine Musik?
Ist es Rock? Ist es Klassik? Ist es Jazz? Ich weiß es nicht.
AS: Es ist auf jeden Fall kein Reggae....(grins)
RG: Auf meinem nächsten Album werde
ich definitiv einen Reggae-Song veröffentlichen, nur um Dich
zu ärgern (hahaha).
AS: Themenwechsel - Auf der 93er Battle...-Tour
habt Ihr viele wirklich gute Konzerte gegeben. Ich finde es sehr
schade, dass ausgerechnet der grauenhafte Birmingham-Auftritt auf
Video veröffenlicht wurde. War das nicht zu verhindern?
RG: Wenn etwas gefilmt wurde und Du
willst nicht, dass es veröffentlicht wird und es wird dann
doch veröffentlicht, ist das sehr ernüchternd. Als wir
in Birmingham an jenem Abend fertig waren, war das Allerletzte was
wir wollten, dass dies je jemand auf Video sehen sollte. Aber derjenige,
der die Kosten für solche Aufnahmen trägt, der entscheidet
auch über die Veröffentlichung. Und wir haben nun einmal
nicht die Kosten dafür getragen....
AS: Kann man eigentlich alles sehen,
was in jener Nacht passierte? Es gibt Gerüchte, dass aus dem
Video noch einiges herausgeschnitten wurde (man höre/sehe sich
z.B. mal "Highway Star" an - wo ist denn bloß das
obligatorische Orgel-Solo nach den ersten beiden Strophen geblieben??...).
RG:
Ich habe mir dieses Video noch nie angesehen. Alles was ich noch
weiß ist, dass nach diesem Anfang der Rest des Konzertes reine
Zeitverschwendung war. Keiner von uns dachte noch an die Musik.
Die Gedanken galten vielmehr der Wut und Frustration. Ich spielte
nur so meine Noten runter und dachte nicht darüber nach. Man
macht es, weil man ein professioneller Musiker ist. Man will die
ganze Sache nur zu Ende bringen. So etwas ist eine entsetzliche
Erfahrung. Manchmal fühlt man sich großartig, wenn man
auf die Bühne geht. Man fühlt, dass man es verdient, auf
der Bühne zu stehen - das ist dein Platz. Ein anderes Mal ist
es eben der einsamste Platz der Welt. Dann willst du eigentlich
nur fortrennen, du willst nichts damit zu tun haben. Leider geht
das nicht - man muss sich hindurchwinden. Abgesehen von Birmingham
war das wohl schlimmste Erlebnis eine Sache, die `87 auf der "House
Of Blue Light"-Tour in Ungarn passierte. Wir hatten dort ungefähr
eine Woche lang für die Show geprobt. Dann kam der Abend des
Konzertes. Es war die Premiere auf dieser Tour. Die Leute kamen
rein, die Lichter gingen aus, wir fingen mit "Highway Star"
an und es hörte sich schrecklich an (verzieht das Gesicht).
Alles war verstimmt. Wir konnten nicht einfach aufhören und
neu stimmen, wir versuchten es zwischendurch, aber es nutzte nichts.
Was war geschehen? Ein Bauteil in Jon`s Orgel war ausgewechselt
worden und anschließend war sie, die Orgel, um einen Halbton
anderes gestimmt als Ritchie`s Gitarre und mein Bass. Wenn Du Musiker
bist, weiß Du was es bedeutet, wenn man einen Halbton auseinander
ist. Fürchterlich!!!! Und wir wussten die Ursache erst nach
dem Konzert. Das war schlimm. Und natürlich gibt es von dem
Konzert einen Bootleg! Aber den möchte ich mir niemals anhören.
AS: Apropos Bootleg, hast Du viele Bootlegs?
RG: Acht oder zehn vielleicht.
TH: Ich habe jetzt schon sehr viele
gute Shows mit Steve gesehen und was mir am meisten aufgefallen
ist: Ihr seid immer gut gelaunt und habt jeden Abend sehr viel Spaß.
Das war nicht immer so.....
RG: Wenn man live spielt und unterwegs
ist, hat jeder mal seine Höhen und Tiefen. An einem Tag fühlst
du dich gut, am anderen schlecht. Um diese Erfahrung gemacht zu
haben, muß man kein Musiker sein. Wenn man nun auf die Bühne
geht, fühlt man sich manchmal nicht sonderlich danach. Und
das tolle an einer "guten" Band ist die Tatsache, dass
dich in solchen Momenten jeder unterstützt. Wenn jemand einen
schlechten Tag hat, wenn Steve z.B. Probleme mit dem Sound hat oder
eine Saite reißt oder irgendetwas nicht funktioniert, wenn
Jon`s Orgel pfeift, wenn Paicey`s Monitor sich verabschiedet und
er nichts mehr hören kann oder wenn ich zuviele Fehler mache
(haha) oder wenn Ian Gillan heiser ist und nicht so singen kann
wie er will, dann unterstützt jeder jeden. Sie lassen es sich
nicht anmerken, wenn man mal nicht gut drauf ist. Sie helfen dir
stattdessen alle und das ist etwas, was es zuvor noch nie gab. Du
weißt, du hast Freunde und wenn du eine harte Zeit durchlebst
sind sie für dich da. Das ist ein sehr schönes Gefühl.
Das ist auch möglicherweise der wichtigste Grund dafür,
dass es Abend für Abend so gut läuft. Selbst wenn Ian
`ne schlechte Stimme hat, gibt er 100%. Jeder in der Band weiß
das und jeder versucht dann, ihn zu unterstützen. Besonders
Steve und Jon versuchen dann, ihm mit ihren Instrumenten zu helfen
und spielen hier und da eine Gesangslinie mit. Es ist toll, so etwas
zu hören.
AS: Vielen Dank Roger, dass Du Dir für
uns so viel Zeit genommen hast.
RG: Kein Problem - hab` ich sehr gerne
getan.
Übersetzung: Tommy Helber
pics: Andree Schneider, Woody Woodstock & Tommy Helber
Quelle: The Aviator No. 4, Oktober 1997
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