Deep Purple = 1 – Vorbemerkung
Fazer 
, Mittwoch, 24. Juli 2024, 12:41 (vor 45 Tagen)
Vorbemerkung:
Ich schreibe dieses Review nachdem ich das Album ca. 10 -15 Mal gehört habe. Dies ist aus folgendem Grund relevant, weil – wie bei den letzten DP-CDs üblich – die Songs bei mir oft erst nach mehrmaligem Hören richtig zünden. Sicherlich ist so ein Review dann natürlich nicht objektiv – bei anderen Bands entscheide ich beim ersten oder zweiten Hören, ob mir das gefällt, aber seien wir ehrlich: wie objektiv kann ein Review eines Deep Purple Fans (seit ca. 1977) sein, wenn er eine CD seiner Lieblingband beurteilt…!?
Deep Purple = 1 – Mein Review Track by Track- Track 1-9
Fazer , Mittwoch, 24. Juli 2024, 12:44 (vor 45 Tagen) @ Fazer
1 – Show Me 5 *
Gleich der 1. Song des Albums stampf sofort richtig gut los. Man möchte sofort aufspringen und abtanzen. Bei 2:00 ein super Mittelteil als Bridge – sehr gefühlvoll. Dann Don und Simon mit jeweils sehr gelungenen Solos. Don vom Sound her mit dem Synthesizer erinnert mich an Tony Carey auf Rising – ungewohnt für DP, aber nicht schlecht.
2. A Bit On The Side 4,5*
Die Bassline wummert sehr schön und erinnert mich in diesem Song stark an Rosas Cantina – naja bei sich selbst darf man ja auch ein bisschen „klauen“!
3. Sharp Shooter 4*
Auch bei diesem Song klopft mein Fuß automatisch den Takt mit – Starke Bridge bei 1:30 mit einem anschließenden Solo von Don und Simon. Schöne Melodie – allerdings auch ein kleines bisschen eintönig, daher „nur 4* von mir.
4. Portable Door 5*
Ein SEHR ausführliches review habe ich hier am 02.05. dazu schon geschrieben (bei Bedarf dort nachlesen)! Toller Song und zu Recht die erste Single der CD!
5. Old Fangled Thing 3*
Auch wenn das Thema ganz gut ist - für mich ein bisschen seicht und nichtssagend. Ian Gillan hätte vielleiht da noch mehr daraus machen können mit einer anderen Gesamgslinie (er folgt dort m.E. zu oft 1:1 der Gitarre). Insgesamt ein etwas schwächerer Song auf dem Album.
6. If I Were You 4*
Eine Ballade von Deep Purple - gibt es (leider) nicht so viele! Sehr schönes Gitarrenintro – doch dann wird der Song leider recht seicht! Dann bei 2:20 greift Simon das Thema des Intros wieder auf (dieses Solo könnte m.E. auch von Steve Morse sein!) und führ es etwas länger aus – da hab ich doch etwas Pipi in den Augen – geil! Dann am Schluss wird das Thema noch mal gewechselt – das ist gelungen und zieht (zusammen mit dem Solo von Simon) den Song noch auf 4*!
7. Picture Of You 4*
Auch ein Song, der ja vor dem Album bereits veröffentlicht wurde. Eingängige Melodie, absolut Radiotauglich. Schönes gefühlvolles Outro – mir persönlich ist der Song aber zu einfach strukturiert und etwas seicht, um mehr als 4* zu bekommen.
8. I´m Saying Nothing 2*
Für mich der schwächste Song auf dem Album – zwar eine schöne Bassline von Roger und nach 1:30 eine schöne Bridge aber weder Gillan, Simon noch Don (beides keine besonderen Solos) können den Song für mich „retten“.
9. Lazy Sod 5*
Auch ein Song, der vorab veröffentlicht wurde. Auch hier will ich sofort aufspringen und tanzen. Toller Rhythmus, klasse Melodie von Gillan. Solos von Simon und Don (!) – ein richtig gelungener Song!
10. Now You´re Talking 5*
Wow – welch ein Drive (Paicey!) – das ist man sofort wieder am Tanzen! Was Gillan nach 1:00 mir seiner Stimme macht, das ist echt geil – und ich habe schon wieder Pipi in den Augen! Die Bridge von Don und Simon nach 1:30 – Weltklasse, danach supergeile Solos von Simon und Don! Furioses Ende, wo alles einem Höhepunkt entgegenstrebt! Wow, für mich einer der stärksten Songs auf dem Album!
11. No Money To Burn 3*
Ein etwas ruhiger Song mit einer schönen Melodie. Solide, aber eher etwas unspektulär.
12. I´ll Catch You 4,5*
Die 2. Ballade auf dem Album – Schönes Intro und schöne Gesangslinie von Gillan! Erinnert ein bisschen an „Wasted Sunsets“. Klasse Gitarre von Simon, der auch hier so klingt wie Steve Morse! Obwohl ich sonst weniger auf die Texte achte (bei DP sind diese oft recht verworren), aber hier bin ich hellhörig geworden: Offensichtlich singt Gillan in diesem Song über seine vor Ende 2022 verstorbene Frau Bron (u.a. „I dream about you every night, But you’re just beyond my reach, So now you never know my touch, And we shall never meet“). Das ist schon extrem ergreifend! Ich habe auf jeden Fall Gänsehaut bei diesem Song und für mich die bessere Ballade auf dem Album!
13 Bleeding Obvious 3
Leider zum Schluss des Albums ein Song, bei dem die Strophe von der Gesangslinie bei mir nicht zündet. Auch wenn ich den Refrain sehr eingängig finde und ich die Themenwechsel bei 3:15 und 4:00 reicht gelungen finde, reicht es da für mich nur für 3*!
Schlussbemerkung:
Der Schnitt aller einzelnen Songs auf dem Album ergibt genau 4,0 – und somit gebe ich dem Album in meiner Bewertung auch insgesamt 4*!
Deep Purple hat mit =1 ein gutes, solides Album veröffentlicht. E ist für mich weder herausragend noch ein Meilenstein, aber das habe ich auch nicht erwartet! Simon als der neue Gitarrist fügt sich gut ein und klingt für mich vom Stil her ähnlich wie Steve Morse.
An alle Negtivisten und Kritiker: die Herren sind z.T. fast 80 Jahre alt. In diesem Alter gibt es kaum Musiker, die noch irgendetwas (Neues) zustande bringen. Daher ziehe ich meinen Hut vor dieser Leistung und freue mich, dass es immer wieder tolle, neue Musik meiner Lieblingsband gibt.
Bin schon gespannt auf EURE Meinung!
Meine Favorites - ein kleines Fazit - und "Sharp Shooter".
underground-x , Bregenz, Donnerstag, 25. Juli 2024, 19:50 (vor 44 Tagen) @ Fazer
Im Gegensatz zu dir möchte ich keine Komplett-Review schreiben. Für was auch. Jeder Einzelne von uns hat verschiedene Geschmacksrichtungen. Ich akzeptiere darum deine Review wie sie steht. Bei [Now What!? ©2013] damals schieden sich die Geister der Fans. Während solche wie ich zurückhaltend reagierten und mit dem Album weniger was anfangen konnten, gefiel es Anderen dafür umso mehr. Wir sind halt auch ein Jahrmarkt verschiedener Geschmäcker.
Zunächst aber freut es mich, daß sich Simon McBride einigermaßen gut in das neue Album einbringen konnte.
Meine Favorites von [ = 1 ] sind:
"I'm Saying Noting" (: wegen der Atmosphäre, die Gillans Gesanglinien hier erzeugen bei dem Instrumental-Background).
"I'll Catch You" (: Gillan singt hier wirklich sehr abwechslungsreiche Noten - er leuchtet damit gesangmäßig das Stück aus).
"If I Where You" (: der letzte Teil bildet einen schönen Kontrast).
"Show Me"
(: obwohl ich mich frage, was bei meinen Heco Aurora 300 [Front], Heco Victa Prime 202SW [Rear], und Heco Aurora Center 300 falsch sein muß, denn über meinen A/V-Receiver via Toslink fehlt auch bei dem Stück passagenweise das Bass-Spiel. unterm Kopfhörer dagegen ist es deutlich vorhanden. ich habe vermutlich mit den Aurora 300 hart auf Filme abgestimmte Boxen, oder es fehlen die DSP-Revolver für Rock/Pop/Techno usw.). Vielleicht hätte ich auf gut gefilterte Aktiv-Lautsprecher mit DSP setzen müssen (: ?).
Anstatt eine Review zu schreiben möchte ich auf was Andres lenken:
So war z.B. [Now What!? ©2013] nicht so mein Ding, teils da Gillan sich doch sehr *über den Rand hinaus* gewagt hatte mit seinem Gesang. Songs wie "Après Vous" klammere ich davon aus.
Ich möchte hier lieber [03] "Sharp Shooter" genauer analysiert sehen. Der Instrumentalteil mit den Solis... wenn ich ein Musiker wäre und eine Band hätte, diesen Teil hätte man sicher gerne in einem der Songs der Setlist. Klingt gut.
ABER!: "Sharp Shooter" hört sich an, als ob der Song aus verschiedenen Bruchstücken teils alter Ideen (: ?) zusammengewuzzelt worden wäre. Die dazwischen liegenden Refrains von Gillan kommen mir zudem bekannt vor !
Entweder wurde dieser Teil mit den 2 Solis nachträglich eingefügt, oder man hat im Studio keine Rücksicht auf die Harmonie im Ganzen gelegt. Mich stört das ein wenig beim Hören. Hört man nicht deutlich den Kontrast raus zu dem, was davor und danach gespielt wird?
Das Deep Purple sich gerade bei dem Song das geleistet haben mit soviel musikalischer Erfahrung? Schlecht klingt der Song zwar nicht. Aber bezogen auf den Instrumental-Mittelteil hätte "Sharp Shooter" wirklich ein Hammersong sein können.
Mein Fazit zu [ = 1 ]:
Kein schwaches Album! Obwohl ich mir von Gillan noch einmal so coole Sprechgesangslinien wie auf [ Abandon ©1998 ] gewünscht hätte (> höre z.B. "Evil Louie"). Oder auch mehr künstlerische Kreatitvitäten im Aufbau als 0815-Rock-Grundgerüste als Ausgangsbasis beim Aufbau der Songs, mehr Abwechslung, und vielleicht auch mal ein-zwei Hits?
Ich schließe mich zudem der Kritik hier im Forum an, daß man nicht mehr der neuen Songs in die Setlist einbaut, also auch die 2 Blues-Balladen.
Deep Purple = 1 – Vorbemerkung
Hab es jetzt auch geschafft, mir das Album anzuhören. Im Zug über Deezer, was natürlich eine Beurteilung der produktionstechnischen Qualität ausschließt, d.h. lediglich eine musikalische ermöglicht.
Ich sehe es auch so, dass die Band hier keinen Meilenstein ihrer Geschichte, aber allemal ein solides Album aufgelegt hat. Besonders gelungen finde ich den Gesang, und das sage ich beileibe nicht als der größte Gillan-Fan unter der Sonne. Das deklamatorische Geschrei anderer Rocksänger hat er nicht nötig (ganz davon ab, dass die Stimme das wohl auch nicht mehr mitmachen würde), er hat einen Weg gefunden, eine alternde Stimme zum Klingen zu bringen. Zigmal besser als weiland auf dem (in vielerlei Hinsicht misslungenen) House-Of-Blue-Light-Album, auf dem er versucht hatte, aus seiner Stimme etwas herauszuholen, was nicht mehr drin war.
Ansonsten höre ich viel Vertrautes. Die Riffs klingen für mich nach alter Roger-Glover-Schule, die Akkordfolgen weiterhin nach Don Airey. Heißt auch, dass ich nicht viel Einfluss von Simon McBride heraushören kann. Das muss aber nicht viel heißen, natürlich weiß ich nicht, welches Element nun genau von wem stammt. Und ich bin der letzte, der Simon bashen will, zumal er ein schweres Erbe angetreten hat, in einer Band, deren Historie gleich zwei ikonisch verehrte Gitarristen kennt, wenn auch seitens unterschiedlicher Teilmengen der Fangesamtheit.
Die hier irgendwo angesprochenen Analogien zwischen Portable Door und Pictues Of Home sind für mich unüberhörbar. Sowohl beim Gitarrenthema als auch beim Groove. Was den wesentlichen Unterschied ausmacht, ist die Gesangsmelodie.
Für mich bleibt Now What?! das eigentliche Vermächtnis der Post-Blackmore-Deep Purple, was aber wie gesagt nicht heißt, dass das aktuelle Opus Murks ist.
Keep on rockin'
Witchy
Deep Purple [ =1 ]: 5 minus 2 = 3 ?
underground-x , Bregenz, Samstag, 27. Juli 2024, 07:00 (vor 43 Tagen) @ Witchy Nightmare
Ich frage mich heimlich, ob es diesmal nicht einige Verlierer gab während der Studio-Sessions. Erinnern wir uns an die Klangfarben von <Purpendicular ©1996> und <Bananas ©2003>.
Don Airey's Synthe-Gewinsel in sämtlichen Songs wäre ein Hinweis darauf, während Roger Glover vermutlich - würde er den Großteil der Kompositionen stellen - eher nicht so *harte* Töne anklingen lassen würde.
Ich vermute, Simon McBride hat den größten Teil der Songs auf dem Album mitgeschrieben. Er und Gillan waren vielleicht die Impulsgeber für so manchen Song. Die Anderen wurden nur *mitgerissen*. Während er zu Don Airey gesagt haben könnte: "sei mein Gast". Das male ich mir jetzt nur so aus. Dennoch glaube ich, daß Don Airey und Roger Glover diesmal nur als *Gastmusiker* hergehalten haben; gesehen an ihren bisherigen Solo-Alben - gehört auch an Simon McBrides letztem Studioalbum, das ich in der Sammlung habe.
Ob es wirklich so gelaufen ist kann ich natürlich nicht beurteilen.
Ich weiß auch nicht, wo das Album einzustufen wäre. Es gäbe allerdings einen Song auf dem Album, wo zumindest ein Teil von "You Fool No One" als Zulage draufgesetzt werden könnte live.