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Glenn Hughes - Live 2005
Hannover, Faust, 03.03.2005

von Wolfram Reeg

Das erste Mal, daß der Meister in Hannover pünktlich nach der Vorgruppe loslegt. (Bei beiden zurückliegenden Auftritten - da jeweils noch mit Turner in der Bluesgarage- erinnere ich mich an nicht enden wollendes Frieren vor der Eingangstür bis kurz vor Mitternacht, war nicht schön für den Rockfan mittleren Alters, der von weither angereist am nächsten Tag früh wieder auf Arbeit mußte....so, jetzt bin ich's los)

Glenn Hughes im kleinen Rahmen, so 200 Leute im Publikum, aber man merkt's ihm nicht an, er gibt 110 Prozent. Gleich mit dem Opener zeigt er, was heute Abend Programm wird: "Soul Mover". Das Material vom neuen Album kommt live durchaus gut 'rüber, so richtig los geht's aber erst bei "Mistreated". Hughes scheint beim Singen wirklich woanders zu sein, verliert sich fast in den höchsten Tönen, um anschließend beinahe entschuldigend sinngemäß zu äußern "ich kann einfach nicht anders, es ist nicht wie Singen, es kommt einfach so aus mir" . Auch wenn die Gestik dabei fast übertrieben wirkt, eine Gänsehaut beschert es allemal. Es folgen "Don't let me bleed" und neben weiteren Solowerken als Schmankerl "Medusa" aus ganz alter Zeit ("ich schrieb den Song mit 17 an Mutters Küchentisch").

Dem nicht übermäßig langen Hauptteil folgen als Zugabe "Seventh Star" und ein nochmal hammermäßig dargebotenes "Burn".

Fazit dieses gelungenen Abends: Glenn Hughes ist eine Legende, er bringt es nach wie vor absolut und ich finde es Klasse, dass er sich nicht zu schade ist, sich vor so kleinem Auditorium derart zu verausgaben. Auch wenn seine neuen sind Songs nicht so eingängig und druckvoll daherkommen wie das Material der letzten zwei HTP-Alben (von denen an jenem Abend nichts gespielt wurde, zu denen sich aber zwangsläufig Vergleiche aufdrängten) bleibt er eins der kreativsten Mitglieder der purple family und der Konzertbesuch bei ihm für mich weiterhin ein absolutes Muß.