von Ralph Grille
Glenn Hughes in Augsburg
Eins vorneweg. Ich hatte das Spectrum in Augsburg in guter
Erinnuerung und war daher überrascht, dass mich zu Beginn des
Konzertes gleich ein Security-Mensch aufforderte: "Kamera
weg - sonst isse weg". Nun, es mag sein, dass dieser Mensch
etwas übereifrig war. Andererseits ist mir ein solches
Gebaren gegenüber Fans von den Liederabenden eines anderen
Ex-Deep Purple-Musikanten bekannt (ich meine den mit der
Strumpfhose, Wandergitarre und Wurzelsepphut).
Mit List und Raffinesse gelangen mir doch ein paar Fotos, welche
ich nun der breiten Öffentlichkeit zuspielen kann.
Doch nun zur Musik. Bereits am Tage zuvor fand in München ein
Meet & Greet mit Glenn bei Musicbuymail statt. Dort brachte
Glenn unter anderem zum Ausdruck, dass Deep Purple nur ein Teil
seiner Karriere gewesen, und seine Soloarbeit ein völlig
anderes Ding sei. Das neue Album "First Underground Nuclear
Kitchen" sei etwas völlig Neues und besonders dieses
Album nebst Tour lägen ihm sehr am Herzen. Er könne
mühelos das komplette Burn-Album zu Gehör bringen,
dies sei jedoch künstlerisch keine Weiterentwicklung für
ihn.
Ein sehr dynamischer Glenn Hughes mit recht junger Band
präsentierte sich. Die Songs waren funklastig, aber voller
Power. Mitreißender Grove und spannungsgeladen sind die
Songs, auch für die Fans, welche für Funk & Soul
sonst nicht so viel übrig haben. Zwei Schmankerl aus der Deep
Purple-Zeit hatte Glenn Hughes dann doch noch dabei, ein
ultralanges, funky "Mistreated" und
"Burn".
Obwohl nun Funk nicht zu meiner bevorzugten Musikrichtung
zählt, darf ich sagen, dass das Konzert einfach genial war,
gerne gehe ich nochmal hin.
Setlist: Crave, Funk, Never say never, Oil and Water, Mistreated,
You got Soul, We shall be free, Don't let me bleed, Love
Communion, Steppin' on, Soul Mover, Burn.
Text: Ralph Grille
Fotos: Ralph Grille
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