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Living Loud: Living Loud
(Thames / Thompson TMM 166, CD, Australien, 01. Juni 2004)

Living Loud ist ein Projekt, das von Bassist Bob Daisley ins Leben gerufen wurde. Bob, den wir u.a. von Rainbow her kennen, spielte bekanntlich zusammen mit Lee Kerslake (die Schlagzeug Institution von Uriah Heep) bei den ersten beiden Alben von Ozzy Osbourne, "Blizzard Of Ozz" & "Diary Of A Madman". Auf letzterer spielte ebenfalls Lee Kerslake Schlagzeug, auch wenn sein Name dort nicht erwähnt wird.

Bob wollte noch mal einige Stücke aus dieser Zeit neu einspielen und so fand man in Jimmy Barnes (bekannt von Cold Chisel oder seinen Gastauftritten in Australien bei Deep Purple & Jon Lord in den letzten Jahren) einen geeigneten Sänger und mit Steve Morse den geeigneten Gitarristen. Die Keyboards spielte letztlich Don Airey in London ein, der Rest des Albums entstand in Florida.

Von den 11 Albumtracks sind sechs aus der Ozzy-Zeit (I Don't Know / Crazy Train / Flying High Again / Mr. Crowley / Tonight / Over The Mountain), zu denen sich fünf Eigenkompositionen gesellen.

Als ich die CD zu ersten mal hörte, griff ich mir nach Lied Nummer vier das Booklet der CD, um mich zu vergewissern, dass es wirklich Steve Morse ist, der dort die Gitarre spielt. Tja, sein Name steht wirklich drin, und wo Steve Morse drin steht, muss ja wohl auch Steve Morse drauf sein: Diese CD enthält mit riesigem Abstand die beste Hardrock-Gitarren-Arbeit, die Steve Morse je abgeliefert hat, warum lieber Steve spielst Du nicht so hammerhart bei Deep Purple??? Fangt aus Spaß mal mit Lied Nummer zwei "I Don't Know" an, pendelt alle Regler auf ein hohes Maß ein und denkt daran: Das ist Steve Morse, nicht Randy Rhodes oder ein guter alter Eddie Van Halen, der sich da die Gitarre umgehängt hat!!! Echt gute Arbeit und überhaupt nicht dem Gitarrenspiel bei Deep Purple ähnlich. Gaaaaaaaaanz selten dringt mal so ein typisches Diedeldiedeldie-Solo durch, aber da lächeln wir doch drüber hinweg.

Im Prinzip ist es schade, daß über die Hälfte des Albums aus bekannten Songs besteht, ein volles Album voll mit neuen Songs wäre garantiert interessanter. Die Eigenkompositionen reihen sich nahtlos in die Ozzy-Stücke ein, vom balladesken "In The Name Of God", in dem es um thematisch um die Sinnlosigkeit des Krieges geht, ist auch ein enhanced Video-Clip enthalten.

Noch was in eigener Sache: Auch wenn ich viel an Steve Morse seinem Gitarrenspiel bei Deep Purple auszusetzen habe und er bei mir (meistens) musikalisch ziemlich unten durch ist, hier überzeugt er mich voll! Kompliment! (So, auf die anderen Musiker bin ich jetzt gar nicht weiter eingegangen, aber dafür hat Steve Morse 100 Pluspunkte eingefahren)