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Niacin: Deep
(Magna Carta MAX-9048-2, CD, Holland, 06. März 2000, Vertrieb in Deutschland durch Zomba 3940048-2)
Niacin nennt sich dieses Trio, und bei dem Begriff "Trio" und dem CD-Titel "Deep" (man könnte ja an Deep Purple denken) vermutet man vielleicht
Hardrock. Weit gefehlt, "Deep" ist die dritte CD von Niacin, deren Besetzung aus Schlagzeug, Keyboards (meistens eine Hammond B3) und Bass besteht und
deren Musik ich mal als Fusionjazzrock bezeichnen würde. Die Musiker sind wahre Meister an ihren Instrumenten, allen voran Billy Sheehan am Bass (u.a.
bekannt von Mr. Big), der die fehlende Gitarre durch waghalsige Bassläufe nicht vermissen lässt. Da auch niemand singt, sorgt die Orgel zusätzlich für die fehlenden Harmonien. Hm...also so ist das nicht ganz richtig, denn bei einem Lied kommt dann doch mal die Gitarre zum Einsatz sowie der Gesang von
Gastarbeiter Glenn Hughes. Er singt das Lied "Things Ain´t Like They Used To Be", eine siebeneinhalbminütige Bluesnummer im Schlepptempo, die man getrost zu den besseren Glenn Hughes-Outputs zählen kann. Die Leadgitarre bedient übrigens Steve Lukather (sonst Arbeitnehmer bei Toto), der dem Lied durch sein Spiel den Blues einimpft. Diese Nummer ist auch die einzigste, die vom Stil und von der Instrumentierung her gegenüber den andern 12 Liedern abweicht. Dieses Dutzend fällt wie erwähnt stilistisch eher in die Jazzrock-Schublade und wenn man Phantasie hat, kann man vielleicht auch ein
wenig Emerson, Lake & Palmer raushören. Obwohl ich eher dem Klang scheppernder Gitarren zugeneigt bin, kann ich dieser CD doch einiges abgewinnen. Die längeren Lieder würde ich mal als Hörprobe im Plattenladen empfehlen, sowie auch die Coverversion von Van Halen´s "Mean Street".