Kleider machen Fans?

Hans-Jürgen Küsel , Tostedt, Donnerstag, 12. Juni 2014, 22:17 (vor 3740 Tagen) @ Heiko

Natürlich hast du recht, Heiko. Der DFB wurde im Jahr 1900 gegründet, aber das hieß noch lange nicht, dass er als Dachverband für den gesamten Fußball im damaligen Deutschen Reich fungieren konnte. Vor allem die Vereine, die eng mit der Arbeitersportbewegung verbunden waren, akzeptierten den neuen Verband keinesfalls, weil dessen Funktionäre sich von vorn herein eng mit dem Besitzbürgertum verbunden fühlten. 1933 ff. verboten die Nazis dann alles, was auch nur im Geringsten mit der Arbeiterbewegung zu tun hatte, also auch die Arbeitersportvereine und ihre übergeordneten Verbände. Der DFB hingegen verstand es hervorragend, sich mit den neuen Herrschern zu arrangieren. Die DFB-Vereine versuchten z. B. sehr schnell, alle Juden auszuschließen. Einzige rühmliche Ausnahme (muss erwähnt werden, obwohl mir der Verein gar nicht so sympathisch ist): Bayern München, die zu der Zeit einen jüdischen Vereinspräsidenten (Kurt Landauer) hatten. Leider hatte der DFB auch nach dem Kriege keinerlei Berührungsängste mit den Unbelehrbaren. Bis in die 70er Jahre gab es enge Verbindungen mit dem Oberst a. D. Rudel, der bis zu seinem Tode ein geradezu fanatischer Überzeugungsnazi war. Und wenn man nach einer internen Aufarbeitung dieser finsteren Vergangenheit sucht, dann sucht man vergebens.
Also Braun raus, Purpur rein!
Hans-Jürgen