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Deep Purple: Autumn of 1971
(Bondage Music BON 247/248/249, 3CD-Bootleg, Live at Winter Gardens, Bournemouth, 29. September 1971 & Live at Stadthalle, Vienna (Wien),
04. September 1971)

Die vorliegende 3CD ist eine wahre Leckerei, denn mit den CDs 1 & 2 gibt es das erste Mal ein vollständiges Konzert vom Herbst 1971 zu hören, das mit "Highway Star" beginnt. Hier hört man sehr deutlich, dass "Highway Star" noch im embryonalen Stadium ist. Der Text (ähnlich der Version, die man aus der "Beat-Club-TV" Aufnahme kennt) stimmt mit der Endfassung noch nicht zu 100% überein, und auch das Orgelsolo ist noch ein ganz anderes, als man es von später gewöhnt ist. Dieses ist eine einmalige Version von "Highway Star" und schon deswegen lohnt sich die CD. Von daher ist es umso schöner, weitere Sahnestücke auf der CD zu finden: Zum einen "Child In Time", bei dem sich im sehr langen Mittelteil Jon Lord und Ritchie Blackmore die Soli teilen, zum anderen "Lazy", das genau wie "Highway Star" noch im Probestadium ist. Hier ist das Orgelintro ebenfalls noch etwas anders und die Melodiebögen im Song erinnern sehr an "On My Way" von der Gruppe Arcadium (Endsechziger Psychedelic-Legende - die Melodie des Songs haben übrigens noch viele weitere Bands im laufe der Jahre "geklaut", u.a. Hawkwind bei "You Know You´re Only Dreaming"). Des Weiteren ist mit einer fast 10 minütigen Version von "Fireball" ein absoluter Killertrack auf der CD. Hier fängt das Lied mit einem etwas längeren Drum-Intro an. Es wird ausgiebig auf Ian Paices Rythmusvorgabe improvisiert und im Song folgt ein kleines Schlagzeugsolo - der reine Wahnsinn! CD 1 & 2 sind aus Bournemouth und die Qualität ist, abgesehen von einem leichten Rauschen, (für so ein altes Konzert) sehr gut.

CD 3 aus Wien ist qualitativ sogar noch besser. Diese Aufnahme entstand nur 25 Tage vor Bournemouth und hier ist noch "Speed King" der Opener. Auf CD 3 gibt es vier Songs in 75 Minuten, wovon alleine "Mandrake Root" 32 Minuten lang ist. Anders als erwartet ist der Instrumentalteil zunächst ungewohnt ruhig und der Soloteil von Jon Lord ist nicht so aggressiv und ausgedehnt wie z.B. auf der "Space Vol 1 & 2"- CD oder "Scandinavian Nights". Im HerzstücK des Songs wird erfrischend experimentiert, hier wird auch das aus "Fools" bekannte Gitarrensolo ausgiebig gestreckt, bis dann in den letzten 12 Minuten der Vulkan Blackmore ausbricht und seine Gitarre quält, dass es die wahre Freude ist. Schade, das man nicht sehen kann, mit welchen Gliedmaßen Ritchie die Gitarre bearbeitet und ob sie sich dabei am Körper, in der Luft oder auf dem Boden befindet. Aber auch ohne viel Phantasie erkennt man, dass sie sich überall davon befindet.

Unter Sammlern sind ja einige CDs wie "Wonderful Copenhagen", "Taste It Downunder" oder "The Battle" sehr hoch im Kurs. Mit "Autumn Of 1971" dürfte der Reigen um eine weitere Perle erweitert sein.

CD 1: Highway Star / Strange Kind Of Woman /
No No No / Child In Time
CD 2: The Mule (incl. Drum-Solo) / Lazy / Fireball / Speed King / Lucille
CD 3: Speed King / Strange Kind Of Woman /
Child In Time / Mandrake Root