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Deep Purple: Days May Come And Days May Go
(Purple Records PUR 303DJ, Promo-CD, England, Februar 2000)
  Nach dem rechtlichen Hickhack um diese Veröffentlichung wurden die Probeaufnahmen aus den Pirate Sound Studios im Juni 1975 letztendlich doch noch veröffentlicht (Tommy Bolins Bruder Johnny war der Meinung, dass Tommy zum Zeitpunkt der Aufnahmen noch kein offizielles Mitglied von Deep Purple war - was ja auch stimmt - und somit Purple Records die Aufnahme ohne Johnny´s Zustimmung nicht veröffentlichen können, da er die Rechte an Tommy´s Nachlass hat - was auch stimmt).
Gerade mal zwei Monate nach dem Abgang von Ritchie Blackmore testet der Rest von Deep Purple im sonnigen Kalifornien den Gitarristen Tommy Bolin an. Zwei Tonbandspulen mit Aufnahmen der Proben wurden erst vor etwa drei Jahren bei Aufräumarbeiten vom damaligen Besitzer des Tonstudios endeckt. Zwar sind einige Stücke auf der CD in Mono und einige rauschen ein wenig, aber trotz alledem sind diese Aufnahmen mit das Interessanteste, was in den letzten Jahren aus den Archiven gekramt wurde. Neben einer Version von "Owed to G" , die der Endfassung schon ziemlich Nahe kommt, und "Drifter" in der Einführungsphase (Der Titel "Days May Come..." stammt aus einer Textzeile) sowie einer Coverversion der Blind Willie McTell-Bluesnummer "Statesboro´ Blues" (das Lied hat schon um die 70 Jahre auf dem Buckel !) jammen sich die Fünf durch weitere vier Lieder. Hier dominiert mehr der Funk als der Rock und David Coverdale´s Texte konzentrieren sich einmal mehr auf die Worte "Babe" oder "Baby", was ja im Prinzip egal ist, denn Tommy Bolin wurde angetestet und nicht David Coverdale. "Dance To The Rock ´N´ Roll" ist ein Teil von "Space Truckin´", der in der MK III-Besetzung regelmäßig, meist von Glenn Hughes, angestimmt wurde. Dieses Segment fand auch später bei Konzerten in "Getting Tighter" Verwendung (siehe/höre "On The Wings Of A Russian Foxbat"). Was mich an der CD stört ist, dass einige Stücke ein- bzw. ausgeblendet werden und die gebotenen Songs somit nicht komplett sind. Wer weiß, ob bei diesen Liedern nicht noch ewig weiter gejammt wurde? Lied 10 auf der CD (nicht abgedruckt) ist eine nicht ernst zu nehmende Coverversion des Sonny & Cher-Klassikers "I Got You Babe", womit wir wieder bei David´s Lieblingswort "Babe" wären.
Das Artwork der Promo-CD ist in schwarzweiß gehalten und der Umfang des Booklets beschränkt sich auf vier Seiten, wobei es auf den Innenseiten lediglich Fotos und Autogramme der Mk IV-Besetzung zu sehen gibt. Von der Promo-CD gibt es weltweit 500 Exemplare. Schönes Sammlerstück.