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Joe Lynn Turner: JLT
(MTM / SPV 085-5953-2, CD, Deutschland, 16. Juni 2003)
(MTM / SPV 085-5953-2, PROMO-CD im Cardsleeve, Deutschland, Mai 2003)
(Pony Canyon International PCCY 01651, CD, Japan, 03. Juni 2003)
MTM / SPV 085-5953-2, CD, Deutschland,
16. Juni 2003


Joe Lynn Turner, egal ob Solo oder mit Glenn Hughes, ist für mich der einzige Musiker aus dem Deep Purple Lager, der in den letzten Jahren konstant überdurchschnittlich gute Alben hervorgebracht hat. Man mag über ihn denken, was man will, und viele hassen ihn für seine Zeit bei Deep Purple, aber heutzutage hat Joe Lynn Turner gegenüber seinen Kollegen einiges gutgemacht:
Ritchie Blackmore kommt mit seiner Zeitmaschine nicht aus dem Mittelalter zurück, Roger Glover experimentiert mit "Snapshot", Glenn Hughes zwingt uns seinen Funk auf oder spielt halbherzig unseren Hardrock, Steve Morse macht das, was er bei Deep Purple lieber nicht machen sollte (hey, ich hätte auch "Kein Kommentar" schreiben können :-) ) und von David Coverdale erscheint eine Best Of nach der anderen und leider auch nichts Neues.

Wer bei diesem Absatz ähnliche Gedankengänge in seinem Kopf entdeckt, sollte mal ein Ohr in "JLT" von Joe Lynn Turner legen.

JLT (die Person) hat mit JLT (dem Album) zwar den Hardrock nicht neu erfunden, aber das was man von ihm erwartet (oder befürchtet - je nach Standpunkt) übertroffen. Eine Hardrock-Mischung aus Up-und Mid-Tempo Nummern und wenigen Balladen. Track Eins, "In Cold Blood", geht nach vorne ab wie "Devil's Road" bei HTP. Danach folgen langsamere Lieder und das Tempo der Songs nimmt bis "Love Don't Live Here" (Ballade) und "Excess" (Rockballade) stetig ab, ehe ab "Let's Go" wieder auf die Tube gedrückt wird. "Let's Go" leitet die zweite und bessere Hälfte des Albums ein. "Cryin' Out Loud" ist eine stampfende Mid-Tempo Nummer mit wuchtigen Gitarrenriffs, einfach gestrickt und "Same Old Story" heißt es im Refrain, aber manchmal ist das Einfache eben mehr. "Blood Fire" könnte auch aus der Feder von Paul Rodgers (Free, Bad Company) stammen, hier ist der Blues lose. Nicht nur die Struktur sondern auch das klassisch angehauchte Gitarrensolo bei "Drivin' With My Eyes Closed" erinnern an Stücke wie "Drinking With The Devil", "Spotlight Kid" oder "Can't Happen Here" von Rainbow. "Hit The Switch" ist noch mal etwas für die Headbanger-Fraktion und "Reprise" ist viel zu kurz (Reprise eben), aus diesem Fetzen sollte man viel mehr machen.

"JLT" ist mit Sicherheit die beste Solo-Veröffentlichung von Joe Lynn Turner. Klasse Hardrock-Album.


Pony Canyon International PCCY 01651, CD, Japan, 03. Juni 2003

"Lie", ist der Bonustrack der japanischen Ausgabe, dessen Refrain "Lie Lie Lie" sich anhört wie "La La La". Demnach ist "Lie " auch so lala, ein unspektakulärer Track.