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Whitesnake: Restless Heart
(EMI TOCP-50090, CD, Japan, 26. März 1997)
Die Frage, die die meisten sich stellten, war: "Wer ist im Line-Up von Whitesnake anno '97?" Also, man nehme die komplette Live-Besetzung von Coverdale/Page, ersetze Jimmy Page durch Adrian Vandenberg und fertig ist die Mannschaft. David sagt ja, daß dies wohl die letzte Whitesnake-Scheibe sein wird. Hört man sich das Teil an, weiß man warum! Bis auf wenige Ausnahmen könnte "Restless Heart" auch als "Kuschelrock 12" durchgehen. Das Titelstück geht gerade noch so, "Crying" hört sich an wie "Mistreated" für Arme, "Woman Trouble Blues" wie "Black Dog" von Led Zeppelin in anderem Arrangement. Die restlichen acht der ersten elf Lieder sind schlechte Schnulzen und Balladen. Nichts gegen Balladen, gerade Coverdale hat gute im Laufe seiner Karriere komponiert, aber diese geballte Anhäufung verträgt mein sentimentales Gemüt überhaupt nicht. Lieder zwölf bis 14 sind Bonustracks, die nur auf der japanischen CD-Version zu finden sind. Diese Stücke sind etwas flotter. "Anything You Want" ist eine Midtempo-Nummer, "Can't Stop Now" ist eine Headbanger-Nummer für die Yuppie-Fete und "Oi" hat nichts mit Skinheads zu tun, es ist eine Instrumental-Nummer, die verdächtig an "Belgian Tom's Hat Trick" von der "Trouble"-LP erinnert. Aber selbst die schmissigeren 3 Bonustracks werten den Gesamteindruck nicht auf. "Restless Heart" ist auf der ganzen Linie enttäuschend und mit der Meinung stehe ich nicht alleine da (hallo Stefan, hallo Joachim, hallo Andree).
Die Erstauflage in Japan gibt's / gab es im Pappschuber mit einem Extra-Booklet, aber auch das sollte niemanden als Kaufanreiz überzeugen. Seid gewarnt!

(Quelle: The Aviator No. 3)